Philipp Adamik
Ches Erben auf hoher See
Beim Surfen auf eurem Tablet-PC seid ihr auf diese Webseite geraten. Hier verspricht euch jener rebelliöse Club genannt Ches Erben ein ganz neues Leseerlebnis. Unten rechts fordert euch ein Button auf: „Jetzt Teil der Geschichte werden.“ Eine von euch drückt auf den Knopf. Aus ihren Bank-, Payback- und Social-Network-Daten wird ihr Charakter sequenzialisiert. Ihre Einkäufe bei einem Online-Bookstore dienen als Grundlage für die Herleitung ihres Literaturgeschmacks. Sie mag Italo Calvino, Fluch der Karibik, Monty Python, Karl Marx und Ian Fleming. Unter dem Namen Ches Erben auf hoher See wird ihr eine absurde postmoderne Piratengeschichte angereichert mit Elementen eines Agententhrillers kompiliert, deren Teil sie nun ist.
Während der Chronist im Hinterzimmer der Geschichte die Leserin mit den nötigen Hintergrundinformationen versorgt, langweilen sich in der Geschichte die Mitglieder jenes rebelliösen Clubs genannt Ches Erben. Michael, der heimliche Kommandant, schmiedete Pläne, wie er es endlich schaffen könne den Kapitalismus in seinen Grundfesten zu erschüttern. Der einsilbige Hank war in Borges Ficitiones vertieft. Holger, das Nesthäkchen und Faktotum der Crew, widmete sich seiner Lieblingsbeschäftigung und spielte mit seiner elektrischen Eisenbahn. Simon, der englische Austauschrebell aus London, schimpfte über das gute Wetter im Ruhrgebiet während er mit geöffnetem Regenschirm unter der im Büro installierten Dusche stand. Das Prasseln des Wassers vertrieb gerade sein Heimweh, als die Leserin an die Tür klopfte.
„Herein, wenn es kein Buchhalter ist”, rief Michael.
Die vollständige Geschichte ist nachzulesen in:
Schröder, Ulrich; Dorok, Philipp et. al. (Hrsg.): Treibgut – Pandoras Büchsenöffner. Bochum, London, Berlin, Dülmen, München.
http://www.amazon.de/TREIBGUT-Pandoras-B%C3%BCchsen%C3%B6ffner-Ulrich-Schr%C3%B6der/dp/3899665155
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