Einleitung
Eines der größten deutschen Forschungsprojekte, welches den sozialen Wandel durch das Internet thematisiert, wird vom 2011 gegründete Forschungsverbund „Kommunikative Figurationen“ der Universitäten Bremen und Hamburg durchgeführt. In den beiden Arbeitspapieren „The communicative figurations of mediatized worlds. Mediatization research in the times of the ‘mediation of everything’“ (Hepp 2013) und „Human interaction and communcative figurations. The transformation of mediatized cultures and societies“ (Hepp/Hasebrink 2013) präsentieren Andreas Hepp und Uwe Hasenbrink den Forschungsansatz der kommunikativen Figurationen. Das Arbeitspapier „Human interaction…“ (Hepp/Hasebrink 2013) basiert auf der wissenschaftlichen Problemstellung, wie Mediatisierungsforschung in einem praktikablen empirischen Zugang verankert werden kann. Ausgehend von der Grundannahme, dass sich innerhalb eines andauernden Mediatisierungsprozess unsere Gesellschaften und Kulturen transformieren, soll dieser Transformationsprozess detailliert beobachtet werden. Medien, so ihre zweite Grundannahme, werden dabei in dem Maße einflussreich in dem sie den Prozess der symbolischen Interaktion präziser der Kommunikation verändern. Kommunikation wird dabei die kritische Rolle der Konstruktion von Kulturen und Gesellschaften, der kommunikativen Konstruktion, zugeschrieben. Um eine praktische, transmediale Analyse der sich wandelnden kommunikativen Konstruktion von mediatisierten Kulturen und Gesellschaften zu entwickeln, führen sie den Begriff der „Kommunikativen Figurationen“ als intermedierendes Konzept ein.
Ihre Argumentation entwickeln sie dabei auf Basis einer Skizzierung eines generellen Ansatzes um die Wechselbeziehungen zwischen Mediatisierung, Interaktion und Kommunikation zu reflektieren. In diesen Rahmen stellen sie das Konzept der „Kommunikativen Figurationen“ vor und versuchen es als empirischen Forschungsansatz für eine Mediatisierungsforchung zu etablieren, die sich an den Fragen der Interaktion und der Kommunikation orientiert (Hepp/Hasebrink 2013, S. 3). In Bezug auf eine empirische Forschung ist vor allem dieses zweite Arbeitspapier relevant, weshalb meine Zusammenfassung ihres Ansatzes vorwiegend dieser Argumentationslinie folgt. Um den Ansatz umfassend darzustellen wurde ergänzend das erste Arbeitspapier „The communicative figurations…“ zu Rate gezogen, welches insbesondere eine ausführlichere Darstellung des Konzepts der Mediatisierung beinhaltet.
Diese Darstellung orientiert sich dabei sehr stark an den Texten von Hepp und Hasebrink. Deshalb basieren sämtliche Argumente, Definitionen, Interpretationen und Zitate dritter Wissenschaftler ausschließlich auf Hepps und Hasebrinks Darstellung dieser. Direkte Zitate wurden dabei ins Deutsche übersetzt.
Zwei Traditionen des Mediatisierungsforschung
Grundlage ihres generellen Ansatzes zur Reflexion der Wechselbeziehungen zwischen Mediatisierung, Interaktion und Kommunikation sind die beiden, von Hepp und Hasebrink als institutionelle und der sozialkonstruktivistische bezeichnete Traditionen der Mediatisierungsforschung. Nach diesen liegt der Schwerpunkt der institutionellen Tradition in der Theoretisierung von Mediatisierung in der Beschreibung des Einflusses von Massenmedien im Sinne einer Medienlogik, während die sozialkonstruktivistische Perspektive an alltäglichen Kommunikationspraktiken interessiert ist und sich auf die wandelnde kommunikative Konstruktion von Kultur und Gesellschaft konzentriert.
Die Grundlagen des Konzeptes einer Medienlogik sieht Hepp in den Arbeiten von David Altheide und Robert Snow (1979). Der Begriff der Medienlogik erfasst nach diesem die Rolle von Medien als Form von Kommunikation in Bezug auf ihre transformative Wirkung unserer Wahrnehmung und Interpretation des Sozialen. Die Medienlogik wohnt dabei nicht den Medieninhalten inne, sondern in der Form der Medienkommunikation, welche als prozessualer Rahmen verstanden wird durch den soziale Handlungen in Erscheinung treten. Dieses Argument wurde von Kent Asp (1990) aufgegriffen, indem er den Begriff der Mediatisierung mit der Behauptung einer Medienlogik in Verbindung brachte. Er argumentierte, dass, um die Rolle von Medien in einer Gesellschaft analysieren zu können, die drei unterschiedliche Einflussfelder, der Markt, die Ideologie und die Medienlogik betrachtet werden müssen. Die letzte ist für ihn das System und die Normen, die den Medienproduktionsprozess umgeben und unter dem sämtliche Dramaturgien, Formate, Routinen und Rationalitäten der Massenmedien erfasst werden können.
Für Hepp liegt in dieser Idee der Gründungsfunken der institutionalistischen Tradition der Mediatisierungsforschung, die von der Leitfrage dominiert wird, wie sich unterschiedliche Teile der Kultur und der Gesellschaft, insbesondere die Politik aber auch die Wissenschaft oder die Religion an einer Medienlogik orientieren (vgl. Hepp 2013, S. 4).
In den Arbeiten von Stig Hjarvard (2008) sieht Hepp eine Verdichtung dieser Strömungen in eine institutionelle Perspektive. Hjarvards Argumentation basiert nach Hepp dabei hauptsächlich auf zwei Punkten. Zunächst analysiert er die Beziehungen zwischen den Medien als eine Institution und anderen sozialen Institutionen. Anschließend strebt er an das Konzept der Mediatisierung nur auf eine bestimmte Form der Institutionalisierung von Medien, der „autonomen“ sozialen Institutionalisierung, anzuwenden. Diese sieht er als Vorbedingung für Medieninstitutionen damit sie Einfluss auf andere soziale Institutionen ausüben zu können. Die Mediatisierung der Gesellschaft ist demnach der Prozess durch den Gesellschaft in einem zunehmenden Maße den [Massen-] Medien und ihrer Logik unterworfen oder von ihnen abhängig werden. In diesem Fall verweist der Term der Medienlogik auf den institutionellen und technologischen Modus Operandi der [Massen-] Medien, einschließlich der Distributionswege von Material und symbolischen Ressourcen und ihren „in Betrieb halten“ mit Hilfe von informellen Regeln (Hepp 2013, S. 4f).
Der Ausgangspunkt der sozialkonstruktivistischen Tradition liegt für Hepp sowohl im symbolischen Interaktionismus und der Wissenssoziologie, als auch in der Integration einiger fundamentaler Überlegungen der Medientheorie. Sie behandeln diesen Ansatz als die Wiederaufnahme der klassischen soziologischen Reflexionen von Ernst Manheim. Nach Hepp und Hasebrink entwickelte Friedrich Krotz (2001) neben anderen eine Annäherung an das Konzept der Mediatisierung, welche sich stärker an einer Kommunikationsforschung orientiert, die auf Handlungstheorien und den ‘cultural studies’ basiert. Nach Krotz ist Mediatisierung ein Metaprozess des Wandels, der als ein umfassender Rahmen um den Wandel von Kultur und Gesellschaft theoretisch informiert zu beschreiben verstanden wird. In dieser Langzeitperspektive kann die Geschichte der Menschheit als Prozess beschrieben werden, während dem Kommunikationsmedien immer entwickelter und auf vielfältigere Art benutzt wurden. In der Konsequenz entwickelten sich immer komplexere Formen der mediatisierten Kommunikation und Kommunikation fand häufiger, länger in immer mehr Teilen des Lebens und in Verbindung zu mehr Themen in Bezug auf Medien statt. Hieraus zieht Hepp den Schluss, dass Mediatisierung ein komplexer Prozess ist und dass Mediatisierung in unterschiedlichen Mediatisierungsprozessen zu unterschiedlichen Zeiten und für unterschiedliche Menschengruppen unterschieden werden kann (Hepp 2013, S. 5).
Das Ziel dieser Art der Forschung ist die Beobachtung der Wechselbeziehungen zwischen medienkommunikativen und soziokulturellen Wandel als ein Teil von alltäglichen Kommunikationspraktiken und wie der Wandel dieser Praktiken mit der sich ändernden kommunikativen Konstruktion von Wirklichkeit verbunden ist (Hepp 2013, S. 6).
Als Hepps Synthese dieser beiden Ansätze kann seine Argumentation gelten, die er mit Friedrich Krotz entwickelt hat (Krotz/Hepp 2013). Demnach sollen die Wege, wie Mediatisierung funktioniert, durch die Beschreibung der Veränderung von Kommunikation, durch die Benutzung von Medien durch Individuen, Institutionen und Organisationen, wenn Gesellschaft und Kultur als ein Ganzes von einem spezifischen Medium abhängig sind, dargestellt werden (vgl. Hepp 2013, S 6).
In „Human interaction…“ wird das Konzept der Mediatisierung deutlich allgemeiner definiert: „we can define mediatization as a concept to analyse critically the (long-term) interreleation between the change of media and communication, on the one hand, and the change of culture and society on the other“ (Hepp/Hasebrink 2013, S. 3f).
Mediatisierung, Interaktion und Kommunikation
Ausgehend von dieser generellen Orientierung verorten Hepp und Hasebrink in „Human interaction…“ soziale Interaktion als zentrales Konzept in beiden Forschungstraditionen um den Prozess der Mediatisierung zu beschreiben. Innerhalb der institutionalistischen Tradition verweisen sie vor allem auf Knut Lundby (Lundby 2009), der Medienlogik und soziale Interaktion wie folgt mit einander verbindet. „Die Medienlogik ist eine Kodifizierung wie Medienformate arbeiten, eine Kodifizierung von Regeln, Wegen und Regulationen ‘in der zugrundeliegenden interaktiven Ordnung’ (Lundby 2009, S. 108)“.
Das soziale Interaktion in einer stärker sozialkonstruktivistisch orientierten Forschungstradition bedeutsam ist, ist für Hepp und Hasebrink offensichtlich. Den Grund hierfür sehen sie darin, dass jeder sozialkonstruktivistische Ansatz auf dem Argument basiert, dass die soziale Welt der menschlichen Wesen nicht gegeben sondern durch soziale Interaktion konstruiert wird. An dieser Stelle verweisen sie auf Hubert Knoblauch, der den Sozialkonstruktivismus wie folgt charakterisiert: „In diesem Sinne geht jeder Sozialkonstruktivismus davon aus, dass die soziale Realität in, durch, und auf sozialen Handlungen aufgebaut wird“ (Knoblauch 2013, S. 6). In Folge dessen führen sie in Verweis auf Peter Berger und Thomas Luckmann den Begriff des „kommunikativen Konstruktivismus“ ein, dessen Idee es sei, die zentrale – aber nicht ausschließliche – Rolle von Kommunikation für die Konstituierung von Gesellschaften und Kulturen zu betonen. Nach Hepp und Hasebrink spielt Kommunikation immer dann eine Rolle, wenn Fragen nach der Bedeutung beteiligt sind. Aus diesem Grund wird symbolische Interaktion in dieser Perspektive zum Kern des Verständnisses der Konstitution und Transformation von Gesellschaften und Kulturen (Hepp/Hasebrink 2013, S. 4).
Als kritische Position zu dieser starker Bedeutung von sozialer Interaktion für die Mediatisierungsforschung lassen sie Stig Hjarvard (2013) zu Wort kommen, der vor der einseitigen Überbetonung von sozialen Interaktionen warnt, was die Frage, wie die Spezifitäten der Medien zu erfassen seien, verdecken kann (Hepp/Hasebrink 2013, S. 4).
Nachdem Hepp und Hasebrink den Begriff der sozialen Interaktion in den beiden Forschungstraditionen verortet haben, betonen sie seine fundamentale Bedeutung für die Sozialwissenschaften als Ganzes. In einer unpräzisen Gleichsetzung von sozialer Handlung und sozialer Interaktion, historisieren Sie den Ansatz in der Handlungstheorie Max Webers (vgl. Hepp/Hasebrink 2013, S. 5). Aus dieser Historisierung leiten sie ab, dass sich die Mediatisierungsforschung sehr stark damit beschäftigen muss, wie sich soziale Interaktion ändert, wenn technische Kommunikationsmedien ein Teil von ihr werden (ebd.).
Präziser ist ihre Herleitung in der soziologischen Forschungstradition des symbolischen Ineraktionismus in Anlehnung Herbert Mead (1967) und Herbert Blumer (1969). Nach Sandstrom identifizieren sie die fundamentale Idee dieses Ansatz in der Unterscheidung von menschliche Wesen „von anderen Kreaturen, weil sie die Fähigkeit zur Sprache und deswegen zum Denken, Begründen, Kommunizieren und zur Koordination ihrer Handlungen mit anderen haben“ (Sandstrom 2007, S. 1). Als ein Hauptkonzept des symbolischen Interaktionismus sehen sie die Idee der „signifikanten Symbole“ an, welches Worte oder Gesten sind, die die selbe Bedeutung für eine bestimmte Gruppe von Menschen haben, die diese teilen und, dem symbolischen Interaktionismus folgend, dem Großteil der menschlichen Interaktion zu Grunde liegen. Hieraus schließen sie, dass „Kommunikation eine Form der sozialen Interaktion ist“ (Hepp/Hasebrink 2013, S. 5). Weiter führen sie aus, dass andere Arten der sozialen Interaktion existieren und das Kommunikation mit ihnen im Zusammenhang steht. Nach Reicherts (2011, S. 159 – 160) definieren sie Kommunikation als jedwede Form der symbolischen Interaktion, die entweder in einer geplanten und bewussten oder in einer stark habitualisierten und sozial eingebundenen Art ausgeführt wird. „Kommunikation beinhaltet deswegen den Gebrauch von Zeichen, den Menschen während ihrer Sozialisation erlernen. Diese Zeichen sind in ihrer Eigenschaft als Symbole zum größten Teil völlig arbiträr. Weshalb deren Bedeutung von konventionalisierten sozialen Regeln abhängig ist. (Hepp/Hasebrink 2013, S. 5). Kommunikation wird deswegen für sie fundamental für die soziale Konstruktion von Wirklichkeit. „Wir kreieren, neben anderen Formen der sozialen Interaktion, unsere soziale Wirklichkeit in multiplen Kommunikationsprozessen“ (ebd.).
Diese Beschreibung von Kommunikation als eine Form der sozialen Interaktion binden sie anhand von vier Konzepte zurück an die Medien- und Kommunikationsforschung. Diese vier Konzepte, Form, Muster, Praktiken und Typen verweisen nach ihnen auf die selbe Idee, dass Kommunikation nicht ausschließlich kurzlebig ist, sondern auf sozialen Regeln basiert, die situativ angewandt werden. Diese Regeln verweisen nicht nur auf den Gebrauch von Symbolen, sondern auch wie die Symbole in Handlungen angewandt werden. Der Unterschied zwischen den Konzepten sehen sie in der Ebene, auf den die Regeln verortet und wie sie kontextualisiert werden. Diese vier Konzepte charakterisieren sie wie folgt:
Formen: Unterschiedliche Arten von Inhalt können durch verschiedene Formen von Kommunikationshandlungen zum Ausdruck gebracht werden. Von sehr kleinen, wie Antworten oder größeren wie Konversationssequenzen. Insbesondere innerhalb der Medien- und Kommunikationsforschung wird der Begriff benutzt um bestimmte „Formate“, z. B bestimmte Fernsehformate zu benennen.
Muster: Bedeutet allgemein, dass bestimmte sichere Regelmäßigkeiten innerhalb kommunikativer Interaktion bestehen. Die Regelmäßigkeiten können entweder auf der Ebene einzelner Kommunikationshandlungen auftreten, oder, als Variationen dieser kleinen Kommunikationshandlungen, komplexere Muster bilden. Diese können entweder neue Muster der Verknüpfung oder der Gebrauch spezifischer Kommunikationsformen innerhalb einer Gruppe von Menschen sein.
Praktiken: Der Begriff der Praktiken rückt, im Vergleich zu einer stärker abgelösten Betrachtung von Medieninhalten und Medieneffekten, den Fokus stärker auf das menschlichen Handeln. Neben Praktiken der Mediennutzung, werden alle Arten von Handlungen, die mit Medien verbunden sind betrachtet. Dazu zählen auch Handlungen der Medienproduktion. Darüber hinaus verweist der Begriff hauptsächlich darauf, wie unterschiedliche Formen zusammen einen komplexeres und sozial situiertes Muster von Handlungen mit Medien bilden. Der Begriff der Praktiken betont stärker die soziale Einbettung eines Sets von Kommunikationsformen als auch deren Verbindung zu menschlichen Bedürfnissen.
Typ: Typen stellen das bislang komplexeste Konzept dar. Allgemein basiert Kommunikation und soziale Interaktion auf der reziproken Wahrnehmung des Alter Egos, die auf „Typisierungen“ referiert, die während des Sozialisationsprozesses erlernt wurden. Auch der Begriff der Formen kann als eine Typisierungen von Handlungen verstanden werden. Dies sind Typisierungen von „richtigen Handlungen“ in einem sozialen Sinne. Am komplexesten wird der Begriff, wenn er unter Methodologischen Gesichtspunkten betrachtet wird. Indem spezifische Ereignisse analysiert werden, wird der Prozess der Beschreibung von Formen, Mustern und Praktiken selbst zu einer Form der Typisierung. Diese Idealtypen im Sinne Max Webers helfen durch die zur Verfügungstellung eines analytischen Rahmens die unterschiedliche Formen des menschlichen Handelns zu beschreiben. So können in der Medien- und Kommunikationsforschung durch den Verweis auf Basistypen der Kommunikation (z. B. Face-to-Face Kommunikation) spezifischere „Formen“, „Muster“ oder „Praktiken“ beschrieben werden (Hepp/Hasebrink 2013, S. 5f).
Die Verbindung dieser Basistypen zur Mediatisierungsforschung stellen sie über eine Referenz auf John B. Thompson Reflexionen über die „Mediatisierung von Kulturen“ (Thomspon 1995) her. Thompson thematisiert Mediatisierung als „die Transformation von Kommunikation als eine Form der symbolischen Interaktion“ (Hepp/Hasebrink, S. 6). Im weiteren Verlauf der Argumentation wird das Konzept der Basistypen der Kommunikation insbesondere im Verweis auf Thompson und Krotz (Krotz 2007) in vier Typen weiter ausgearbeitet. Diese sind die direkte Kommunikation, die reziproke (wechselseitige) Medienkommunikation, die produzierte Medienkommunikation und die virtualisierte Medieneffekten. Unter diesen vier Basistypen verstehen Hepp und Hasebrink die:
-
direkte Kommunikation, direkte Konversationen mit anderen Menschen,
-
reziproke Medienkommunikation, technisch vermittelte persönliche Kommunikation mit anderen Menschen,
-
produzierte Medienkommunikation, die die Medienkommunikation charakterisiert, welche klassischer Weise mit dem Konzept der Massenkommunikation identifiziert wird,
-
virtualisierte Medienkommunikation, Kommunikation durch „interaktive Systeme“, die für diesen Zweck erschaffen wurden (z. B. Computerspiele oder Roboter).
Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dieses Basistypen stellen sie in Form der hier dargestellten Tabelle dar, die die Verankerung in Raum und Zeit, den Umfang der symbolischen Mittel, die Handlungsorientierung, den Kommunikationsmodus und die Form der Anschlussfähigkeit umfasst.
Tabelle 1: Basistypen der Kommunikation
Direkte Kommunikation |
Reziproke Medien-kommunikation |
Produzierte Medien-kommunikation |
Virtualisierte Medien-kommunikation |
|
Verankerung in Raum und Zeit |
Kontext der Kopräsenz; geteiltes System der Raum- und Zeitbezüge |
Separation der Kontexte; erweiterter Zugang zu Raum und Zeit |
Separation der Kontexte; erweiterter Zugang zu Raum und Zeit |
Separation der Kontexte; erweiterter Zugang zu Raum und Zeit |
Umfang der symbolischen Mittel |
Vielfalt der symbolischen Bedeutungen |
Einschränkungen der symbolischen Bedeutungen |
Einschränkung und Standardisierung der symbolischen Bedeutungen |
Relative Einschränkung und Standardisierung der symbolischen Bedeutungen |
Handlungs-orientierung |
Orientierung am spezifischen Anderen |
Orientierung am spezifischen Anderen |
Orientiert an einer undefinierten potentiellen Anzahl von Adressaten |
Orientierung an einem potentiellen Handlungsraum |
Kommuni-kationsmodus |
Dialogisch |
Dialogisch |
Monologisch |
Interlogisch |
Form der Anschluss-fähigkeit (Connectivity) |
Lokal |
Translokal adressiert |
Translokal offen |
Translokal undefiniert |
Quelle: Hepp/Hasebrink 2013, S. 8.
Quantitativ gesprochen ermöglichte nach Hepp und Hasebrink die Ausbreitung von technischen Kommunikationsmedien die Entstehung der drei medienkommunikativen Basistypen. Alle drei ermöglichten es die symbolische Kommunikation translokal auszuweiten, während sie gleichzeitig den Umfang der symbolischen Mittel einschränkten. „Zusätzlich […] wurden diese unterschiedlichen Basisformen der Medienkommunikation sozial, temporal und räumlichen gesprochen immer vertrauter“ (Hepp/Hasebrink 2013, S. 9).
Von der qualitativen Seite kommend, argumentieren sie, dass jedes Medium die entsprechenden Basistypen in einer anderen Art und Weise formt. An diesem Punkt bringen Sie die unterschiedlichen Konzepte, um die Spezifität der Medien zu analysieren zur Sprache. Diese sind u. a. die „Medienlogik“, die „Prägekraft von Medien“ und die „formende Kraft von Medien“. Als Gemeinsamkeit sehen sie in diesen Konzepten den Versuch zu beschreiben, welchen Einfluss Medien auf auf die Art und Weise haben, wie wir kommunizieren. Dabei betonen sie in Abgrenzung zur Medienwirkungsforsschung, dass dies nicht als ein Prozess des direkten Effektes, sondern als ein Prozess der Aneignung dieser Medien verstanden wird.
In Verortung zum aktuellen Diskurs über den kommunikativen Konstruktivismus argumentieren sie weiter, dass „wir unsere Kulturen und Gesellschaften als bedeutsame Wirklichkeiten durch Kommunikation konstruieren, insbesondere durch Formen und Praktiken des kommunikativen Handelns“ (ebd.). Ihr Hauptargument ist, dass Medien „Institutionalisierungen“ und „Verdinglichungen“ von kommunikativen Handlungen sind. „Mit Medien institutionalisieren wir die Formen, wie wir kommunizieren und verdinglichen die Kommunikationsmöglichkeiten in Technologien, Infrastrukturen und Interfaces. Und, sobald kommunikatives Handeln durch ein Medium institutionalisiert und verdinglicht wird, hat diese Entwicklung einen bestimmten Einfluss auf unsere Kommunikation“ (ebd.). In dieser Entwicklung sehen sie einen in Wechselbeziehungen stehenden Wandlungsprozess, in dem die Antriebskraft des Wandels nicht identifiziert werden kann. Die vier Basistypen der Kommunikation sollen dabei als Startpunkt für eine Analyse zur Beschreibung der spezifischen Formen und Praktiken der kommunikativen Handlungen verstanden werden, die in diesen Prozess eingebunden sind (vgl. Hepp/Hasebrink 2013, S. 10).
In der Vielfalt der Medien, die an der kommunikativen Konstruktion von Kultur und Gesellschaft beteiligt sind, sehen sie eine weitere Verkomplizierung der Situation. Deswegen suchen sie nach einem Ansatz, der es gestattet eine Vielfalt von unterschiedlichen Medien in die Analyse einzuschließen, solange sie für den Transformationsprozess der kommunikativen Konstruktion von mediatisierten Kulturen und Gesellschaften relevant sind (ebd.).
Kommunikative Figurationen als intermedierendes Konzept
Als intermedierendes Konzept zwischen dem theoretischen Ansatz der Mediatisierung und der praktischen Analyse des Wandels der symbolischen Interaktion und der dadurch stattfindenden Transformation der kommunikativen Konstruktion von Gesellschaften und Kulturen, platzieren Hepp und Hasebrink das Konzept der kommunikativen Figurationen.
In Anlehnung und Erweiterung von Norbert Elias Konzept der Figurationen, die er als „Netzwerke[…] von Individuen“ versteht (Elias 1978, S. 15), definieren Sie kommunikative Figurationen als: musterhafte Prozesse kommunikativer Interdependenz, welche durch unterschiedliche Medien hindurch existieren und einen thematischen Rahmen besitzen, der kommunikatives Handeln orientiert (vgl. Hepp und Hasebrink 2013, S. 10)*. Diese transmedialen kommunikativen Figurationen sollen die bereits erwähnten Basistypen der Kommunikation integrieren. Die Auswahl der Kommunikationsmedien basiert dabei auf der Charakteristik der zu beschreibenden kommunikativen Figuration (Hepp/Hasebrink 2013, S. 11). Die Leitidee hinter dieser Annahme ist, dass die wechselseitigen Beziehungen des als Mediatisierung benannten medienkommunikativen und soziokulturellen Wandels sich in spezifischen kommunikativen Figurationen materialisieren. Mit der Veränderung von kommunikativen Figurationen, verändert sich der Prozess der kommunikativen Konstruktion der soziokulturellen Realität. Aus dieser Perspektive soll die Analyse der Transformation von Gesellschaften und Kulturen innerhalb des allgemeineren Konzepts der Mediatisierung zugänglich werden (Hepp/Hasebrink 2013, S. 11f).
Empirische Annäherung an kommunikative Figurationen
Ihre bisherigen Argumente fassen Hepp und Hasebrink, neben der bereits gegebenen Definition von kommunikativen Figurationen, wie folgt zusammen: Innerhalb und durch diese kommunikativen Figurationen konstruieren Menschen durch symbolische Interaktion ihre bedeutungsvollen soziokulturellen Realitäten, Daraus folgt, dass kommunikative Figurationen kein statisches Phänomen bilden, sondern in ihrem konstanten Stadium des Flusses, als ein Prozess beobachtet werden müssen, Sie werden durch kommunikative Praktiken realisiert und werden folglich ständig reartikuliert und in unterschiedlichen Maße transformiert. Im Sinne eines Sozialkonstruktivismus können kommunikative Figurationen als die Basis der kommunikativen Konstruktion der soziokulturellen Wirklichkeit in Betracht gezogen werden. Die Wirklichkeit einer Gesellschaft oder Kultur wird in oder durch unterschiedliche kommunikative Figurationen konstruiert. Jede kommunikative Figuration wird im Kern durch vier Aspekte definiert.
-
Durch Kommunikationsformen, die die unterschiedlichen, auf Konventionen basierenden Wege der des kommunikativen Handelns einschließen, welche sich zu komplexere Praxismuster entwickeln.
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In Anbetracht dieser Kommunikationsformen kann ein spezifisches Medienensemble beschrieben werden.
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Eine typische Akteurskonstellation kann determiniert werden, welche sich selbst durch kommunikative Handlungen konstituiert.
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Ihren thematischen Rahmen (vgl. Hepp/Hasebrink 2013, S. 12).
Als erweiterten Kontext von kommunikativen Figurationen führen sie noch die Perspektiven Zugehörigkeit, Regeln, Segmentierung und Macht ein. In einer ersten Annäherung sollen diese Perspektiven unter zur Hilfenahme von vier Fragen beschrieben werden. Diese sind:
Wie konstruieren kommunikative Figurationen unsere unterschiedlichen Zugehörigkeiten?
Wie werden bestimmte Regeln durch kommunikative Figurationen kreiert?
Wie produzieren kommunikative Figurationen charakteristische Segmentierungen?
Wie kreieren oder erhalten kommunikative Figurationen Macht?
Zugehörigkeit thematisiert dabei die Bereiche der Inklusion, der Vergemeinschaftung und der Sozialisation durch Medienkommunikationsprozesse. Regeln werden unter dem Aspekt des Setzens und des Veränderns von Regeln betrachtet. Die Perspektive der Segmentierung ist mit der medien- und kommunikationswissenschaftlichen Tradition des Beobachtens von Ungleichheiten verbunden. Hier stellen sie in Anlehnung an Bourdieu die Frage, in welchen Ausmaß kommunikative Figurationen und ihre wachsende Mediatisierung ökonomisches, kulturellen und soziales Kapital anwachsen lassen. Abschließend betrachten sie die Perspektive der Macht aus der Perspektive von Ermächtigung und Entmachtung (vgl. Hepp/Hasebrink 2013, S. 15 -16).
Da Hepp und Hasebrink kommunikative Figurationen als strukturierte Wege betrachten, durch die kommunikative Konstruktion von Gesellschaften und Kulturen stattfindet, werden sie gleichzeitig zu den Mitteln durch die Macht, Segmentierung, Regeln und Zugehörigkeit produziert wird (Hepp/Hasebrink 2013, S. 16).
Da sie Medien nicht als einzige Antriebskraft für den sozialen Wandel ansehen, erklären sie, dass die „Beobachtung wie mediatisierte Gesellschaften und Kulturen sich transformieren und welche Rolle Medien für diesen Transformationsprozess haben“(ebd.), eine bedeutende Frage ist. Diese Frage lässt sich vereinfachend formulieren als, wie Verändern Medien des Prozess des sozialen Wandels? Das Konzept der kommunikativen Figurationen soll es gestatten dies Frage sowohl synchron als auch diachron anzugehen.
Während sie den diachronen Weg um Mediatisierung zu untersuchen als offensichtlich ansehen und nur durch Beispiele erläutern, halten sie den synchronen Weg für erklärungsbedürftiger.
Für den synchronen Weg sprechen für sie die geringeren Kosten und hauptsächlich die nicht-lineare, eruptive Entwicklung der Mediatisierung, die sie als Mediatisierungswelle bezeichnen. Diese Mediatisieurngswellen ermöglichen vollkommen neue Medienumgebungen, wie durch die Digitalisierung geschehen, die alle bisherigen Medien erfasst und transformiert hat (vgl. Hepp/Hasebrink 2013, S. 17). Um methodologisch der synchronen Mediatisierungsforschung gerecht zu werden, verweisen sie auf die Akteurs-Netzwerk-Theory nach Bruno Latour, deren Interesse sie in der Frage sehen, wie das Soziale durch Menschen und ihrer Interaktion mit Dingen produziert wird (ebd.). Dieser soziologische Ansatzpunkt soll es ihnen gestatten das typischen Argument der Medien- und Kommunikationsforschung in Bezug auf das Erscheinen eines neuen Mediums, die Diffusion einer Innovation, zu entkräften und durch das Wechselspiel des Auftauchens eines neuen Mediums und der Artikulation unterstützender medienbezogener Praktiken zu ersetzen (Hepp/Hasebrink 2013, S. 17f).
Fazit und Kritik: Die Transformation kommunikativer Figurationen
Im Fazit fassen Hepp und Hasenbrink ihre Grundidee die Mediatisierungsforschung durch das Konzept der symbolischen Interaktion und damit in der Kommunikation zu gründen nochmal zusammen. In ihren empirischen Kernkonzept, den kommunikativen Figurationen, sehen sie, in Anlehnung an Norbert Elias Konzept der Figurationen, „das Potential Figurationen durch die Mikro-, Meso- und Makroebene hindurch zu analysieren“ (Hepp/Hasebrink 2013, S. 18). Ihr Konzept der kommunikativen Figurationen ist in dem folgenden Schaubild zusammengefasst. Dabei wurden die vier Perspektiven (Macht, Segmentierung, Regeln und Zugehörigkeit) in Abweichung zum ursprünglichen Text dem soziokulturellen Wandel und, Giddens Idee der Dualität von Handlung und Struktur (Giddens 1988, S 215) folgend, dem Netzwerk von Menschen zugeordnet. Diese Konzeptionalisierung steht in Übereinstimmung mit denen von Hepp und Hasebrink zuvor formulierten Fragen zur Beschreibung der vier Perspektiven. Darüber hinaus spricht, dass diese Elemente leicht nach der Tradition der soziologischen Sozialstrukturanalyse als Elemente der Gliederung in „gesamtgesellschaftliche Gruppen“ oder als „wichtige sozial relevante Merkmale“ (Geißler 2008, S. 19) gewertet und damit auch dem soziokulturellen Wandel zugeordnet werden können. Die gleichzeitige Verortung der vier Perspektiven im Netzwerk der Menschen und im soziokulturellen Wandel erweitert darüber hinaus auch noch die analytische Leistungsfähigkeit des Konzepts. Fragen nach der internen Machtverteilung des Netzwerks von Menschen und die Macht der kommunikativen Figuration auf andere soziale Institutionen können hierdurch auch berücksichtigt werden.
Abbildung 1: Analyse der Mediatisierung nach Hepp und Hasebrink
Nach diesem Schema setzt sich Mediatisierung aus den beiden Teilprozessen des medienkommunikativen und des soziokulturellen Wandels zusammen. Die kommunikativen Figurationen dienen als intermedierendes Konzept, welches die beiden Prozesse verbindet und beeinflusst. Soziokultureller Wandel, der sich aus anderen Faktoren, als dem medienkommunikativen Wandel speist, kann demnach auch kommunikative Figurationen und damit zum medienkommunikativen Wandel führen. Die Regulationsversuche durch das ACTA-Handelsabkommen (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) können als ein Versuch gelten, durch die Setzung eines thematischen Rahmens (legale/Illegale Nutzung von urheberechtlich geschützten Medienprodukten), Einfluss auf die kommunikative Figuration der Nutzung von Medienprodukten im Internet Einfluss zu nehmen. Die Trennung der „Basistypen der Kommunikation“ und der „Medialen Basistypen der Kommunikation“ wurde vorgenommen, um die Abhängigkeit der medialen Basistypen von dem Vorhandensein eines Medienensembles zu verdeutlichen. Es besteht aber auch eine direkte Verbindung zwischen dem „Netzwerk der Menschen“ und diesen Basistypen. Insgesamt erscheint der Ansatz zur „Analyse der Mediatisierung“ nach Hepp und Hasebrink ein sehr vielversprechend Ansatz zur Untersuchung eines medientechnologisch gestützten soziokulturellen Wandels zu sein. Hierfür spricht, dass sie Medien eine Gestaltungskraft zusprechen, ihnen aber nicht die alleinige „Verantwortung“ übertragen. Aus einer soziologischen Perspektive ist die Konzeptionalisierung von Medien für kommunikative Handlungsprozesse recht interessant. Allerdings mangelt es, aus der Perspektive einer akteurszentrierten Soziologie, an einer Theoretisierung von Medien für zweckrationales Handeln (vgl. Adamik 2012). Problematischer ist allerdings die Positionierung der kommunikativen Figurationen als einer den Akteursnetzwerken übergeordneter Rahmen. Hier sei nochmal an die oben genannte Definition von kommunikativen Figurationen als “musterhafte Prozesse kommunikativer Interdependenz, welche durch unterschiedliche Medien hindurch existieren und einen thematischen Rahmen besitzen, der kommunikatives Handeln orientiert” (vgl. Hepp und Hasebrink 2013, S. 10) erinnert. In dieser Definition sind kommunikative Figurationen außermenschliche Entititäten, die durch ihre thematische Orientierung einen Einfluss auf das kommunikative Handlen haben. Damit steht sie eben nicht in der Tradition von Norbert Elias Konzept der Figurationen und Hepps und Hasebrinks sozialkonstruktivstischen Ansatz. Hepps frühere Definition, “Es handelt sich um hier um ein Interdependenzgeflecht kommunikativen Handelns, bei medienvermittelten Interaktionen artikuliert unter dem Einbezug von Medien” (Hepp 2012, S. 110) folgt diesen beiden Traditionen wesentlich stärker und betont den sozialkonstruktivistischen Charakter, also die Produktion von kommunikativen Figurationen durch menschliche Handlungen, wesentlich deutlicher. Allerdings zeichnet sich die aktuelle Definition durch eine deutliche höhere Komplexität aus, was detaillierte Beschriebungen der Wirklichkeit ermöglicht. Um die Vorzüge beider Definitionen zu vereinen, schlage ich folgende Definition vor.
Kommunikative Firgurationen sind musterhafte Prozesse kommunikativer Interaktion, durch die mit Hilfe eines gesetzten/zu setzenden thematischen Rahmens und durch unterschiedliche Medien hindurch, kommunkatives Handeln Orientierung erhält.
Abbildung 2: Anaylse der Mediatisierung verändert nach Hepp und Hasebrink
Auch wenn diese Defintion noch nicht sämtliche Probleme beseitigt – so werden hier immer noch kommunikative Figurationen von der Analyse ausgeschlossen, die nur auf Basis direkter Kommunkation konstruiert werden – steht sie wesentlich stärker in der sozialkonstruktivistischen Tradition und vermdeidet durch den Interaktionsbegriff die komplizierte Umschreibung mit Hilfe des Begriffs des Interdependenzgeflechts. Durch die doppelte Beschreibung gesetzten/zu setzenden wird darüber hinaus noch das Machtgefüge zwischen einer konkreten kommunikativen Figuration und der Umwelt des soziokulturellen Wandels beschreibbar. Entsprechen dieser Definition wurde der Pfeil zwischen dem thematischen Rahmen und dem sozialem Netzwerk (vgl. Abbildung 1) in der Abbildung 2 in einem Interdepdenzpfeil geändert.
Literatur
Adamik 2012: Das literarische Wissen. Ein Essay. Dortmund.
Altheide, David L.; Snow, Robert P. (1979): Media logic. Beverly Hills, Calif: Sage Publications (Sage library of social research).
Asp, Kent: Mediatization, Media Logic and Mediarchy. In: Nordicom Review 11 (2), S. 47–50.
Blumer, Herbert (1969): Symbolic interactionism. Perspective and method. Berkeley: Univ. of California Press.
Donsbach, Wolfgang (Hg.) (2007): International Encyclopedia of Communication.
Elias, Norbert (1979): What is sociology? New York: Columbia University Press (European perspectives).
Giddens, Anthony (1988): Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der Strukturierung. 3. Aufl. Frankfurt/Main [u.a.]: Campus-Verl. (Theorie und Gesellschaft, 1).
Hepp, Andreas (2013): The communicative figurations of mediatized worlds. Mediatization research in times of the ‘mediation of everything’. Research Network “Communicative Figurations” (University of Bremen). Online verfügbar unter http://www.kommunikative-figurationen.de/fileadmin/redak_kofi/Arbeitspapiere/CoFi_EWP_No-1_Hepp.pdf, zuletzt aktualisiert am 11.03.2013, zuletzt geprüft am 23.10.2013.
Hepp, Andreas (2012): Die kommunikativen Figurationen mediatisierter Welten. Zur Mediatisierung der kommunikativen Konstruktion von Wirklichkeit. In: Rainer Keller, Jo Reichertz und Hubert Knoblauch (Hg.): Kommunikativer Konstruktivismus. Wiesbaden: Springer VS, S. 97–120.
Hepp, Andreas; Hasebrink, Uwe (2013): Human Interaction and Communcative Figurations. The Transformation of mediatized cultures and societies. Research Network “Communicative Figurations” (University of Bremen). Online verfügbar unter http://www.kommunikative-figurationen.de/fileadmin/redak_kofi/Arbeitspapiere/CoFi_EWP_No-2_Hepp_Hasebrink.pdf, zuletzt aktualisiert am 01.05.2013, zuletzt geprüft am 23.10.2013.
Hjarvard, Stig (2008): The mediatization of society. In: Nordicom Review 29, 2008 (2). Online verfügbar unter http://snap3.uas.mx/RECURSO1/LibrosElectronicos/BIBAS%20PERIODISMO%20-%20DIGITAL/The%20mediatization%20of%20society_Hjarvard.pdf, zuletzt geprüft am 23.10.2013.
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* Inzwischen habe ich eine alternative Übersetzung entwickelt, die ich in zukünftigen Veröffentlichungen verwenden werde: kommunikative Figurationen sind musterhafte Prozesse in wechselseitigen Kommunikationsbeziehungen, welche durch verschiedene Medien hindurch existieren und einen thematischen Rahmen besitzen, der kommunikative Handlungen orientiert – „communicative figurations are patterns of processes of communicative interweaving that exist across various media and have a thematic framing that orients communicative action“ (Hepp/Hasebrink 2013, S.10).